Biografie Werke
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Dahms, Gabriele

Geboren am: 21.09.1944 in Freiburg Gestorben am: 17.04.1999 in Heidelberg
Ausstellungen
  • 1991 Ottheinrichsbau Heidelberger Schloß, Galerie im Schloßgarten Mannheim, Ursula Blickle-Stiftung Kraichtal
  • 1990 Galerie Stemmle-Adler Heidelberg
  • 1989 Kunstverein Mannheim, Galerie Stemmle-Adler Heidelberg
  • 1988 Galerie Alte Feuerwache Mannheim, Kunstverein Schwetzingen, Galerie Stemmle-Adler Heidelberg
  • 1987 Galerie Alte Feuerwache Mannheim, Galerie Pirlot de Corbion Gesves, Belgien
  • 1986 Galerie Pirlot de Corbion Haltinne Belgien, Ludwigskapelle Wachenheim, Biennale Sestola Italien, Kunstverein Mannheim
  • 1985 Rathaus Ladenburg, Biennale d'art contemporain Brignoles, Frankreich, Prix International d'Art contemporain de Monte-Carlo, Monaco
  • 1984 Musée de la Ville Toulon Frankreich, Kunstverein Mannheim
  • 1983: Kunstfahnen für Europa, Mannheim, Kunstverein Schwetzingen
  • 1981 Galerie Alte Feuerwache, Mannheim
  • 1974 Galerie Tangente, Mainz
  • 1973 Akademie der Künste, Luxemburg
  • 1972 Festung Hohensalzburg Salzburg, Österreich
  • 1971 Galerie CC, Mannheim, Galerie Katakombe, Heidelberg
  • 1970 Galerie Ascot, Mannheim
Literatur (Auswahl)
  • Hans Gercke: Fremd und vertraut zugleich, in: Gabriele Dahms, 12.10 - 10.11.1991, Ursula Blickle Stiftung
Arbeiten in öffentlichem Besitz (Auswahl)
  • Regierungspräsidium Karlsruhe, Stadt Mannheim, Kunsthalle Mannheim
Auszeichnungen (Auswahl)

Ihre Arbeiten sind „Meditationsbilder“, „vor denen man still wird, gedankenvoll und schließlich gedankenleer“ (Hans Gehrke, 1991).

Gabriele Dahms mit Freunden, ca. 1970er Jahre. Foto: privat

Gabriele Dahms, von ihren Freunden nur Gabi genannt, ist leider viel zu früh mit 55 Jahren gestorben. Sie war bereits in ihrer Jugend von der Malerei fasziniert, entschied sich aber nach dem Schulabschluss für ein Studium zur Textilbetriebswirtin, um im elterlichen Betrieb in Mannheim mitzuarbeiten.

Ab 1965 widmete sie sich dann ganz dem Studium der Malerei. Sie studierte bei André Sangsué in Genf, später bei Heinz Trökes in Berlin und Salzburg sowie bei Erich Kraemer in Luxemburg.

Nach einigen Jahren künstlerischen Schaffens begann für sie ab 1970 eine rege Ausstellungstätigkeit, erst im Rhein-Neckar-Kreis, dann in ganz Deutschland und den Nachbarländern Frankreich, Italien, Luxemburg, Monaco und Österreich. 1980 erhielt sie ein Stipendium der Stadt Mannheim für Sestola in der Emilia Romagna.

Der Beginn ihrer künstlerischen Arbeiten lag im Informel, sie verfolgte nie gegenständliche Themen. Zunächst war sie dem Tachismus verbunden, einer Richtung der informellen Kunst, die in den 1950er Jahren aus Frankreich kam. Ein weiterer Schritt in ihrer Entwicklung war die Beeinflussung durch die Arbeiten von Mark Rothko.

Gabriele Dahms in ihrer Ausstellung, ca. 1970 in der Tangente Mannheim.
Foto: MARCHIVUM / NL Bohnert und Neusch

Der Einfluss fernöstlicher Philosophie

Dahms Interesse galt der fernöstlichen Philosophie, verstärkt durch ihre Reisen nach Asien setzte sie sich intensiv damit auseinander und fand so zum Taoismus. Gemäß der Lehre des Taoismus ist nicht das Ankommen das Wichtigste, sondern das Gehen: „Der Weg ist das Ziel.“

Ab 1983 verwendet sie den Titel Tao für alle ihre Arbeiten und umschreibt damit ihre künstlerische Haltung ebenso wie ihr malerisches Programm. Die Arbeiten sind durchnummeriert und zumeist ohne Jahresangaben. Das Vereinfachen und Weglassen bestimmt ihren Arbeitsprozess - ihre Gemälde sollen zum Nachdenken und zur Meditation anregen.

Dahms Tao

Die Arbeiten wirken einfach, still und sind oft sehr großformatig. Die beeindruckendsten von ihnen messen 2,50 auf 2,50 Meter und hängen heute im Depot der Künstlernachlässe, wie auf Kleiderbügeln aufgehängt in luftiger Höhe.

Sie bestehen aus rechteckig begrenzten monochromen Flächen, auf denen einzelne Farbschichten übereinander oszillieren. Die Farbschichten zeigen Bearbeitungsspuren, mitunter wurde auch Sand und Erde verwendet. Oft durchziehen Balkenformen die Fläche. Durch die Auswahl der Farben oder Farbnuancen, die sich gegenseitig steigern, bringt Dahms Leuchtkraft in ihre Arbeiten. Ihre Farbpalette besteht meist aus Farbpaaren wie Blau-Schwarz, gelegentlich Violett, Rot und Gelb - zerfließend in Orange, Gelb und Blau oder Grau und Rot.

Auch in ihren kleineren Formaten bestimmen ab den 1980er Jahren mehr und mehr monochrome Flächen ihre Arbeiten, oft rechteckig begrenzt und in einzelnen Schichten übereinandergelegt und häufig unter Verwendung verschiedener Materialien wie Sand, Erde, Stoff oder collagierten Elementen aus Papier.

dahms kleine Arbeiten

Eine Technik prägt ihre Arbeiten besonders - Kratzbilder, die mit Hilfe von Pinselstielen, Spachteln und Kämmen entstanden. Diese Technik ruft eine Dynamik in den einzelnen übereinanderliegenden Farbschichten hervor, die sich so heben und senken.

Blick in das Atelier. Foto: privat
Text: Christine Schumann / Silvia Köhler / Jochen Kronjäger
Fotos: Wenn nicht am am Foto genannt - H. - J. Schröder
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